Antrag am 06.07.2020 gestellt – noch nicht zur Abstimmung vorgelegt

Antrag 8: Pestizidfreie Stadt

Antrag 8, 2020 an den Stadtrat der Stadt Höchstadt a. d. Aisch (am 6.7.2020 gestellt – noch nicht zur Abstimmung vorgelegt)

„Pestizidfreie Stadt“

Der Stadtrat von Höchstadt a. d. Aisch beschießt, dass die Stadt

  1.  auf allen kommunalen Flächen – auf Kultur- sowie Nicht-Kulturland – auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden (Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden) verzichtet.
  2. bei der Neuverpachtung von städtischem Kulturland die Auflage des völligen Verzichts von chemisch-synthetischen Pestiziden vorschreibt und durchsetzt.
  3. private Dienstleistungsunternehmen, die den Auftrag zur Pflege öffentlicher Flächen erhalten, ebenfalls zu einem solchen Verzicht verpflichtet.
  4. wenn Pflanzenschutzmaßnahmen geboten sind, diese nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus anwendet.
  5. auf die Anwendung von Bioziden in städtischen Gebäudefassaden (Farben, Putzen und Wärmeverbundsystemen) wie z.B. Diuron, Terbutryn und Octhilinon aufgrund ihrer hohen Toxizität grundsätzlich verzichtet.

Begründung:

1. Die biologische Vielfalt ist weltweit in Gefahr, auch in Deutschland. Pestizide tragen erheblich zu diesem Verlust bei. Gerade unsere Städte und Dörfer bieten verschiedenste Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen.

2. Pestizide verschmutzen Gewässer, Böden, Futter- und Lebensmittel. Pestizide können weltweit auch in entlegensten Gebieten nachgewiesen werden.

3. Pestizide gefährden unsere Gesundheit. Das häufig eingesetzte Herbizid Glyphosat wird mittlerweile mit chronischen Erkrankungen, Störungen des  Hormonsystems, Geburtendefekten sowie Krebs und Parkinson in Verbindung gebracht.

4. Pestizide gefährden unsere Umwelt. Sie zerstören die Bodenfruchtbarkeit, sind schädlich für Wasserorganismen und haben negative Auswirkungen auf Bienen und andere Insekten sowie Vögel und Säugetiere.

5. Die Pflege öffentlicher Flächen ist mit alternativen Verfahren ohne den Einsatz von Pestiziden möglich. Die Pflichten der Kommune müssen dadurch nicht vernachlässigt werden. Dies zeigen Kommunen wie Münster, Saarbrücken, Tübingen und andere, die seit vielen Jahren ohne Pestizide arbeiten.

Finanzierung:
Die Umsetzung dieses Antrags ist grundsätzlich nicht mit Mehrkosten verbunden.