Aus dem August-Infobrief

Am 15.07. fand im Restaurant Aischblick in Höchstadt um 19.00 Uhr eine Mitgliederversammlung statt an der zehn Personen teilnahmen, von denen acht wahlberechtigt waren. Christoph Reuß wurde zum Kassier und Werner Friedrich zum Schriftführer gewählt (jeweils einstimmig: 8/8).

Von der Arbeit der Stadtratsfraktion gab Peter einige Eindrücke weiter. Am 13.07. gab es ein fünf Stunden dauerndes Treffen aller Fraktionen, bei dem vor allem über den neuen Flächennutzungsplan debattiert wurde. Peter und Alexander Schulz setzten sich erfolgreich für diesen Termin ein, sonst wäre der neue FNP im Stadtrat einfach durch gewunken worden. Viele überzogene Flächenausweisungen wurden in dieser Sitzung zurückgenommen. Dennoch erhärtet sich der Eindruck, dass die Bauplanung der Stadt sich im Wesentlichen darauf beschränkt, großzügig und auf gut Glück Flächen auszuweisen, mit dem Argument, die Bautätigkeit würde dann ja doch wieder von übergeordneten Stellen eingeschränkt. Die Arbeit im Stadtrat ist anscheinend sehr hartes Brot. Immer wieder wird Druck auf Entscheidungsprozesse gemacht und wichtige Unterlagen werden nicht rechtzeitig bereitgestellt.

Als engagiertes Jungmitglied stellte sich Christoph Kellermann (Chris) auf der Mitgliederversammlung vor, der sich offen dafür zeigte das Thema „Klimawürfel“ aufzugreifen und mit Mitgliedern des Vorstandes sowie mit mehreren jungen Leuten parteiübergreifend (JuPa) weiterzuentwickeln.

Am 20.07. fand die zweite Stadtratssitzung statt. Hier ging es zunächst um die entscheidende Mitwirkung des AfD Mannes Christian Bessler zur Wahl von Günter Schulz und Axel Rogner zum zweiten bzw. dritten Bürgermeister, was sowohl von Alexander Schulz (CSU) als auch von Peter mit eindeutigen Worten missbilligt wurde. Die Problematik dieser AfD-Wahlhilfe wurde von Seiten des 1.Bgm. und einiger JL Stadträte heruntergespielt, wobei das Argument, Christian Bessler sei alter Höchstadter und persönlich in Ordnung, die größte Rolle spielte.

Die Vorstellung des neuen Flächennutzungsplan nahm anschließend den größten Teil der mehr als vierstündigen öffentlichen Sitzung ein. Hierbei fiel auf, dass der zuständige Baufachmann, Herr Schreiber, bei den allermeisten Ortsteilen die Kürzungen der Bebauung, die in dem Treffen des Bgm. mit den Fraktionssprechern erkämpft worden waren, überhaupt nicht in die vorgestellten Pläne eingearbeitet hatte. Herr Schreiber räumte Versäumnisse von seiner Seite ein, die durch die Vielzahl der beauftragten Änderungen bedingt gewesen seien (?!).

Durch diese Änderungen wurden Bebauungen reduziert, die kleine Ortsteile, wie Schwarzenbach, auf mehr als das Doppelte seiner gegenwärtigen Ausdehnung hätten anschwellen lassen und damit das Ortsbild und den dörflichen Charakter völlig verändert hätten. Am Treibweg konnte eine Beschränkung des ursprünglichen Bebauungsumfangs erreicht werden.

Einig waren sich JL und CSU darin, dass die Stadt, um ihren Anspruch zu rechtfertigen weiter Mittelzentrum zu sein, neue Gewerbegebiete ausweisen müsse. Dafür müsse man dann halt, wenn es auch schwerfalle, ein landschaftlich intaktes naturbelassenes Gebiet bei Greiendorf „opfern“. Es steht aber sehr zu bezweifeln, dass die Befürworter das in Frage kommende Gebiet überhaupt näher kennen, was das „Opfer“ nicht allzu groß erscheinen lässt. Ein Stadtrat der JL, der dort eine Jagd besitzt, hat sich denn auch mit Herzblut gegen diesen Plan ausgesprochen. Ein anderer möchte vermitteln und schlägt ein „ökologisches Gewerbegebiet“ vor, was immer das sein soll.

Quasi als Ausgleich für Greiendorf hat die Stadt (vorerst ?) den Plan fallen lassen, im Birkach-Grund ein weiteres Gewerbegebiet auszuweisen. Im Stadtentwicklungskonzept von 2015 liest sich das noch ganz anders (S. 122: „Renaturierung der Birkach“). Soviel zur Verlässlichkeit der planerischen Vorgaben.

Gleichzeitig möchte die Stadtverwaltung die touristische Attraktivität Höchstadts steigern. Wie das angesichts der fortschreitenden Verödung der Innenstadt und der zunehmenden „Verbaxterung“ der Umgebungsräume machbar sein soll, steht allerdings in den Sternen.

Obwohl es sowohl von Seiten der SPD als auch der JL vereinzelt Widerspruch gegen den neuen Bebauungsplan gab (s.o.), hoben dann doch auch diese Stadträte ihre Hand als es um die Zustimmung ging.

Eine zukunftsfähige und bedachte Stadtplanung würde mit den natürlichen Ressourcen anders umgehen. So werden wir kämpfen müssen für vier auf dem Spiel stehende Naturräume: Die wunderbaren terrassenartigen Heckenzüge am Treibweg, die Talauen um die Höchstadter Weiher am Schwarzenbach, die Wiesen vor dem Heckenzug am Galgenberg (Süd) und eine großzügige Renaturierung des Birkachtals von Nackendorf bis zur Aischmündung.

Aktivitäten:

Für August sind keine weiteren Aktivitäten des OV geplant. Ab September wollen wir wieder unsere monatlichen Mittwochs-Stammtische beginnen lassen, wie immer, am zweiten Mittwoch eines Monats. Die Termine für den Rest des Jahres sind: 09. 09., 14. 10., 11. 11. und 09. 12. Wir treffen uns innenstadtnah in der „Alten Mälzerei“, wo wir einen geeigneten Raum mit guter Belüftung für uns haben.

Unsere erste wichtige öffentlichkeitswirksame Aktion am Treibweg wird ein „Picknick mit Weitblick und schönen Aussichten“ sein. Es soll am Samstag, den 12. 09., und somit noch vor der nächsten Stadtratssitzung, am Montag, den 14.09. stattfinden. Mit dieser Aktion wollen wir die wertvolle Terrassenlandschaft bei der Bevölkerung in den Focus rücken, die durch die aktuellen Bebauungspläne auf dem Spiel steht.