Bürgerentscheid am 21. Mai 2023

Wir alle können das Klima wirksam schützen, wenn wir unser wertvollstes Gut – unseren Boden – erhalten

Die Klimakrise richtet einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden an und bedroht gleichzeitig die Artenvielfalt unserer gewachsenen Kulturlandschaften in ihrer ganzen Tier- und Pflanzenwelt. 262.700 Quadratmeter Fläche will die Stadt Höchstadt am Häckersteig und Weingartsgraben mit Einfamilienhaussiedlungen verbrauchen und die Klimakrise damit weiter verschärfen. In der Bewältigung der Klimakrise nimmt der Umgang mit der begrenzten Ressource Boden eine Schlüsselstellung ein. Die vielfältigen Funktionen des unverbauten Bodens für den Wasserhaushalt, für die Kohlenstoffbindung und für die Kaltluftbildung sind unstrittig. Der Verlust jedes weiteren Quadratmeters Boden wird die Klimakrise anheizen und uns von einer unabhängigen regionalen Versorgung mit Lebensmitteln weiter entfernen. Zudem muss die klimaschonende Bestandsrenovierung einem hohen CO2-Ausstoß durch neue Einfamilienhäuser vorgezogen werden.

Eine bayernweit herausragende und schützenswerte Naturlandschaft am Häckersteig und Weingartsgraben mit Ackerland und landschaftsprägenden Heckenzügen muss erhalten werden.

Der Landschaftsplan beschreibt das Ziel der Erhaltung der Landschaftsstruktur durch Heckenzüge, großräumige Ackerflächen und Terrassen am Häckersteig / Weingartsgraben und verweist auf die vielfältigen positiven Funktionen für Mensch und Natur.
Bereits in den 70er Jahren hat die Bayerische Staatsregierung den Häckersteig / Weingartsgraben als schutzwürdiges Biotop erfasst und als erhaltenswert eingestuft.

Eine Artenvielfalt am Häckersteig

Fingerartig greift die geplante Wohnbebauung mit Straßen und all ihrer Infrastruktur in die Landschaft hinein und bewirkt genau das Gegenteil vom oben genannten Ziel.
Eine unglaublich reiche Artenvielfalt zeigt sich in den Heckenstrukturen mit ihren wichtigen Schutz- und Bruträumen für Vögel und Kleintiere. Die Erhaltung einer hohen ökologischen Vielfalt ist aktiver Klima- und Naturschutz.
Erhalten und bewahren wir diesen großen Schatz und setzen ein Zeichen gegen den einfallslosen Flächenfraß der Stadt Höchstadt.

Bebauungsplan mit Westtangente zur B470/B505

 

Verhindern wir eine drohende Zerschneidung des Häckersteigs mit dem Bau einer breiten Westtangente und evtl. Brücken zur B470/B505 mit Entlastungs-, Verbindungs- und Erschließungsstraßen.
Verhindern wir eine Zerstückelung der Baumallee am Treibweg zum Trimm-Dich-Pfad, die ein Teilstück des Main-Donau-Wanderweges darstellt.
Verhindern wir eine drohende gravierende Lärmbelästigung für die Anwohner.

Wir können sehr viel tun, um unser Grundwasser zu schützen. Zuallererst gilt es sehr klug und sparsam mit unseren Böden umzugehen.

Zurzeit sprechen die Fachleute von einer 25 %igen jährlichen Abnahme bei der Grundwasserneubildung in Bayern. Nach den Hitzerekorden und der großen Dürre im zurückliegenden Jahr 2022 muss uns klar werden, wie wichtig unverbaute Landschaftsteile sind.

Wärmeausgleichsfunktion der Landschaft mit Frischluftschneisen für die Stadt Höchstadt
Wärmeausgleichsfunktion der Landschaft mit Frischluftschneisen für die Stadt Höchstadt

Eine Reduzierung der Flächenversiegelung durch Neubauten und Verbindungsstraßen scheint neben vielen anderen Maßnahmen die dringlichste, einfachste und kostengünstigste Lösung zu sein.

Wir können unsere natürlichen Frisch- und Kaltluftquellen für die Stadt erhalten

Wie eine aktuelle Befragung 2022 durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ermittelte, sind viele Kommunen dabei Hitzeschutzmaßnahmen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels umzusetzen. Dabei spielen die Erhaltung und Schaffung von Frischluftschneisen eine zentrale Rolle. Der Häckersteig und der Weingartsgraben sind neben der Aischaue die wichtigsten Kaltluftdurchzugsgebiete. Entstehende Kaltluftmassen werden in die angrenzenden Siedlungsflächen abgeführt und bewirken hier einen stadtklimatisch bedeutenden Wärmeausgleich (Landschaftsplan, S. 94). Einfamilienhaussiedlungsstruktur verschwinden und entwertet werden. Durch eine Bebauung verlieren wir diesen extrem wichtigen Effekt. Während andere Städte in die genau andere Richtung gehen und sich um Frischluftschneisen kümmern, gefährden wir durch die geplante Flächenbebauung eine wirksame, natürliche und für die Zukunft immer wichtiger werdende Frischluftquelle.

Wir setzen uns ein für eine schützenswerte Landschaft mit herausragender Aussicht und einem hohen Erholungs- und Freizeitwert

Der Main-Donau-Wanderweg führt längs des Treibweges nach Höchstadt und eröffnet auf der Anhöhe des Häckersteigs ein einzigartiges Panorama über das Aischtal. Diese Landschaft darf nicht hinter einer Einfamilienhaussiedlungsstruktur verschwinden und entwertet werden. Im Gegenteil, diese Landschaft hat einen hohen Gemeinwohlcharakter und darf der Gesellschaft nicht entzogen werden.

Wir können unnötigen Flächenverbrauch verhindern und andere Instrumente der Entwicklung vorantreiben

Grundsätzlich muss Jeder und Jedem klar werden, dass der ausufernde Flächenverbrauch Höchstadts mit einer geplanten Baufläche von ca. 26 Hektar inkl. der Infrastruktur am Häckersteig so nicht mehr weiterbetrieben werden kann. Zielrichtung einer zukunftsorientierten Stadtplanung legt den Schwerpunkt auf die Innenentwicklung, zumal die Infrastrukturen in den Außenbereich auf Dauer hohe Folgekosten verursachen, unter denen schon viele Kommunen in unserem Landkreis signifikant leiden. Es gilt den Leerstand konsequent zu bearbeiten, damit neuer Wohn- und Gewerberaum entstehen kann. Es braucht ein aktives Flächenmanagement, mit dem die Wohnbedürfnisse den Lebensphasen entsprechend angepasst werden können und viele kluge und nachhaltige weitere Maßnahmen.

Auf einen Blick:

Vorteile und Nutzen beim JA zum Bürgerentscheid und Nein bei der Stichfrage
Nachteile beim JA zum Ratsbegehren

Hier können Sie den Flyer [PDF] downloaden.

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