Stellungnahme zu den Artikeln über die Positionen der Junge Liste in den beiden Tageszeitungen von unserem Vorstandsmitglied und Stadtrat Andreas Popp:

Mag sein, dass die Protagonisten der Jungen Liste daran glauben, durch die Verhinderung der beiden Baugebiete „Häckersteig“ und „Schwarzenbachgrund“ würden junge bauwillige Höchstadter Familien „chancenlos“. Mag sein, dass Bürgermeister Gerald Brehm dies als „Todesstoß“ für Höchstadt sieht, wie er es an anderer Stelle schon gesagt hat. Ich bin angesichts dessen eher schwankend zwischen Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit, wie hier angesichts von Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und zunehmender Wasserknappheit immer noch so getan wird, als könne man munter weiter machen wie bisher. Dass die, die sich hier so äußern, ein Erkenntnisdefizit haben, mag man gar nicht glauben. Höchstadt hat sich in den letzten Jahrzehnten exorbitant in der Fläche ausgedehnt, bei nahezu stagnierender Bevölkerungszahl – und die Prognosen sind auch nicht anders. Diejenigen, die ihren Kindern nicht erklären wollen, dass das was noch in den 1970er bis 90er Jahren möglich war nun unvernünftig ist, können sich schon einmal die Erklärungen für ihre Enkelkinder zurecht legen, warum sie wider besseren Wissens nicht anders gehandelt haben. Im Blick auf deren Zukunft fallen mir da eher Vokabeln wie „chancenlos“ und „Todesstoß“ ein.

Im Übrigen sorgte die verfehlte Stadtentwicklungspolitik der letzten Jahre (wenn man diesen Begriff hierfür überhaupt verwenden mag), die die Junge Liste maßgeblich zu verantworten hat, für die Baulücken im Stadtgebiet. Die Fortführung dieser Politik sorgt für weitere Lücken bei stetig wachsender Infrastruktur, bei deren Erhaltung die Stadt schon jetzt versagt. So hat man sich nun in ein Hamsterrad begeben, indem man die Infrastruktur ausdehnt, um damit Einnahmen durch den Verkauf von Baugrundstücken zu generieren, um die Löcher in den Straßen notdürftig zu stopfen. Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung sehen anders aus.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass es keinesfalls so ist, dass das Bauen in Höchstadt nicht mehr möglich sei, wenn die Bürgerinitiative erfolgreich ist. Wer sich den in Aufstellung befindlichen Flächennutzungs- und Landschaftsplan ansieht wird eine Vielzahl von Arealen finden, die für Bauland vorgesehen sind. Für die bauwilligen jungen Familien aus Höchstadt, die sich tatsächlich mit berechtigtem Interesse auf der Liste befinden, lässt sich mit kluger Politik auf jeden Fall etwas finden – wenn man will.

Andreas Popp, Höchstadt